FIFA WM 1990 alles Wissenswerte auf einen Blick – Sieger, Teams, Statistiken & mehr

Die FIFA WM 1990 wurde in Italien ausgetragen und die Bundesrepublik Deutschland, damals noch als westdeutsche Mannschaft auflaufend, gewann im Finale gegen Argentinien. Franz Beckenbauer wurde der erste Fußballer, der die Weltmeisterschaft als Kapitän (1974) und Trainer gewann. Überschattet wurde die WM vom Tod des 23-jähriger Nigerianers Samuel Okwaraji, der während der Qualifikation zwischen Angola und Nigeria an Herzversagen starb. Roger Millas Treffer für Kamerun gegen Kolumbien in der zweiten Runde machten ihn mit 38 Jahren und 20 Tagen zum ältesten Goalscorer in der WM.




FIFA WM 1990 – alle Teilnehmer des Turniers auf einen Blick

Insgesamt hatten 116 Nationalteams an der Qualifikation teilgenommen und 24 nahmen schließlich an der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft teil. Automatisch qualifiziert hatten sich das Gastgeberland Italien und der amtierende Weltmeister Argentinien. Costa Rica, die Republik Irland und die Vereinigten Arabischen Emirate haben sich erstmals qualifiziert.

Brasilien, Argentinien, Spanien, Jugoslawien, die Republik Irland, Rumänien, Italien, Uruguay, die Tschechoslowakei, Costa Rica, Westdeutschland, die Niederlande, Kamerun, Kolumbien, England und Belgien gingen aus der Gruppenphase hervor.

Argentinien, Jugoslawien, die Republik Irland, Italien, die Tschechoslowakei, die Bundesrepublik Deutschland, Kamerun und England gewannen ihre Spiele im Achtelfinale. Argentinien, Italien, Westdeutschland und England siegten dann im Viertelfinale.

FIFA WM 1990 – wer holte den Titel und wurde Weltmeister?

Der WM-Sieger Westdeutschland war ein herausragendes Team, mit Lothar Matthäus an der Spitze. Matthäus war der Kapitän und eine unermüdliche treibende Kraft, die – wie Jugoslawien schnell herausfand – auch die entscheidenden Tore schoss. Jugoslawien war eine hervorragende Mannschaft, aber Westdeutschland zerstörte ihre Ambitionen schon im ersten Gruppenspiel und gewann 4:1. 

Matthäus vereitelte nicht nur Dragan Stojkovics Torschance, sondern verwandelte auch zwei Tore, zuerst mit dem linken Fuß von der Strafraumgrenze aus in die Ecke und dann mit seinem rechten Fuß von etwas weiter draußen. Andreas Brehme erzielte den Sieg im Elfmeterschießen im Finale, was ein würdiger Abschluss des Turniers für einen Spieler war, der die Rolle des Flügelverteidigers effektiv definierte. Seiner Vorlage an Jürgen Klinsmann brachte das entscheidende Tor gegen Jugoslawien und er schoss mit dem linken Fuß nach einem Freistoß für Westdeutschland das Tor im Halbfinale.

Ergebnis aus dem Finale

West Germany (-1989) West Germany (-1989)
Argentina Argentina
1-0
08 Juli 1990

FIFA WM 1990 – die komplette Geschichte des WM Turniers 1990

Das westdeutsche Team, das bald nach der Wiedervereinigung ein gesamtdeutsches Team werden sollte, startete stark und schlug in den Gruppenphasen Jugoslawien mit 4:1 und die Vereinigten Arabischen Emirate mit 5:1. Lothar Matthäus erzielte in den ersten 2 Spielen drei Tore. Titelverteidiger Argentinien spielte deutlich schwächer als 1986. Diego Maradona hatte mit einer Knieverletzung zu kämpfen und seine Teamkollegen, mit Ausnahme von Claudio Caniggia, waren nicht den annährend so spielstark wie zuvor.

In einem erstaunlichen Eröffnungsspiel kam der afrikanische Fußball auf die Weltbühne, als Kamerun mit einem Tor von Francois Omam-Biyik den Titelverteidiger besiegte. Obwohl zwei Spieler wegen böser Fouls des Platzes verwiesen wurden, hielt Kamerun weiter. Argentinien qualifizierte sich schließlich hinter Kamerun und Rumänien als Drittplatzierter aus der Gruppe. Die andere Überraschung war Costa Rica, das nach den Siegen gegen Schottland und Schweden in der Gruppe hinter Brasilien Zweiter wurde.

Von den anderen Favoriten sah der Gastgeber Italien stark aus. Das italienische Team hatte jedoch Schwierigkeiten, die vielen guten Torchancen auch zu verwandeln. Mit Salvatore „Toto“ Schillaci, einem späten Neuzugang im Kader, gelang der Sieg gegen Österreich und gegen die Tschechen. Das Tor gegen die Tschechoslowakei wurde von Roberto Baggio verwandelt, dem neuen Star des italienischen Fußballs.

Der Europameister Niederlande war nur knapp hinter England und der Republik Irland in die zweite Runde eingedrungen. In den K.O. Runden revanchierten sich die Deutschen mit einem 2:1-Sieg gegen die Niederländer für die Niederlage im Halbfinale der EM 1988. Das Spiel wurde berüchtigt für das unschöne Spucken zwischen Frank Rijkaard und Rudi Völler. Auch Brasilien schied in der zweiten Runde aus. Gegen Argentinien dominierten die Brasilianer zwar den Ballbesitz und verwandelten mehrere Torchancen fast, bevor Argentinien dann das entscheidende Tor schoss.

Kamerun setzte seine beeindruckende Serie mit einem 2:1-Sieg über Kolumbien fort, nicht zuletzt dank der Rene Higuita, dessen selbstmörderischer Versuch, gegen Roger Milla zu dribbeln, zum zweiten Tor des erfahrenen Stürmers führte. Eine ähnlich spannendes Match lieferten sich die Republik Irland, die in ihrem ersten Finale spielte, und Rumänien bei dem das rumänische Team beim Elfmeterschießen in Genua ausschied.

Das argentinische Team setzte sich im Halbfinale dann schließlich gegen Italien durch als Maradona in Neapel sein Team zum Sieg über die Gastgebermannschaft Italien führte. Das andere Halbfinale in Turin war ein Spiel England gegen Deutschland, das die englische Mannschaft, sich stetig verbessert hatte, am Ende doch verlor. England wurde nachdem es im Spiel um Platz drei gegen Italien verloren hatte WM-Vierter.

Im Finale Argentinien gegen Westdeutschland war Deutschland der Favorit, da das aggressive Spiel von Argentinien nicht auf viel Gegenliebe gestoßen war. Die Argentinier verloren auch, weil Maradona, der fußballerische Halbgott von 1986, sich im Jahr 1990 zu einer lahmen, sich ständig beschwerenden Primadonna entwickelt hatte.

Im Finale triumphierten die Deutschen, als Andreas Brehme nach einem Foul an Rudi Völler in der 85. Minute einen Elfmeter verwandelte. Das Spiel fand ein schnelles Ende. Maradonas Freudentränen vor vier Jahren wurden durch Tränen des Selbstmitleids ersetzt. Bundestrainer Franz Beckenbauer gewann als erster Fußballer sowohl als Kapitän als auch als Trainer die Fußballweltmeisterschaft.

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