FIFA WM 1954 alles Wissenswerte auf einen Blick – Sieger, Teams, Statistiken & mehr
Die Fußballweltmeisterschaft 1954 war die bislang torreichste Weltmeisterschaft aller Zeiten. Die einzelnen Partien endeten durchschnittlich mit 5,38 Toren pro Spiel. Ungarn erreichte das Endspiel als Spitzenkandidat, mit zwei Siegen im Viertelfinale und Halbfinale gegen Brasilien und den Titelverteidiger Uruguay. Im Finale lag Ungarn ab der 8. Spielminute vor dem gegnerischen Team der Bundesrepublik Deutschland. Aber das deutsche Team erholte sich und sechs Minuten vor Schluss gelang Helmuth Rahn das Wunder. Mit 3:2 wurde Deutschland Weltmeister und das „Wunder von Bern“ ging in die Geschichte ein.
FIFA WM 1954 – alle Teilnehmer des Turniers auf einen Blick
45 Länder traten in die Qualifikationsrunden ein, aber nur 16 Mannschaft fuhren tatsächlich zur WM 1954 in der Schweiz. Neben dem Titelverteidiger Uruguay, der Schweiz, dem Gastgeberland der WM 1954, traf Ungarn, die große Dominante im europäischen Fußball zu jener Zeit, als größter Favorit in der Schweiz ein.
Schottland, Südkorea und die Türkei hatten sich zum ersten Mal für ein Weltcup-Finale qualifiziert. Deutschland, das wegen des Zweiten Weltkrieges an der vorherigen Weltmeisterschaft nicht teilnehmen durfte, war zum ersten Mal wieder bei der FIFA-Weltmeisterschaft willkommen. Neben der westdeutschen Mannschaft, trat ein ostdeutsches Team für die damalige DDR an, auch Österreich qualifizierte sich zum ersten Mal seit 1934 wieder für die Fußballweltmeisterschaft.
Die übrigen Plätze für europäische Teams wurden folgenden Ländern zugeteilt: Jugoslawien, Frankreich, England, Tschechoslowakei, Italien und Belgien. Der erste Platz unter den südamerikanischen Teams wurde Brasilien zugewiesen. Zum ersten Mal in der WM-Geschichte spielten damit südamerikanische Länder Qualifikationsspiele. In allen vorangegangenen vier Weltmeisterschaften qualifizierten sich südamerikanische Länder ohne Auswahlspiele.
Die westdeutsche Mannschaft bestand aus: Toni Turek (Torwart), Heinz Kubsch (Torwart), Heinz Kwiatkowski (Torwart), Fritz Laband (Verteidiger), Werner Kohlmeyer (Verteidiger), Hans Bauer (Verteidiger), Herbert Erhardt (Verteidiger), Josef Posipal (Abwehr), Werner Liebrich (Abwehr), Horst Eckel (Mittelfeld), Karl Mai (Mittelfeld), Paul Mebus (Mittelfeld), Karl-Heinz Metzner (Mittelfeld), Alfred Pfaff (Mittelfeld), Helmut Rahn (Außen), Max Morlock (Stürmer), Bernhard Klodt (Stürmer), Ottmar Walter (Stürmer), Fritz Walter (Stürmer), Richard Herrmann (Stürmer), Ulrich Biesinger (Stürmer), Hans Schäfer (Stürmer) und Sepp Herberger, dem Bundestrainer.
FIFA WM 1954- wer holte den Titel und wurde Weltmeister?
Nie zuvor schuf ein Fußballspiel so vielen Legenden wie das FIFA-WM-Finale 1954. Als Kapitän Fritz Walter, Helmut Rahn, Max Morlock und das deutsche Team am 4. Juli 1954 um 16.45 Uhr in Bern auf den Rasen liefen, wussten sie nicht, dass sie Fußballgeschichte schreiben würden. Westdeutschland besiegte Ungarn mit 3:2 im Finale und gewann den ersten internationalen Titel für die neu gegründete Bundesrepublik.
Das goldene Team von Ungarn (Olympiasieger) war der eigentliche Favorit, da es 32 Spiele in Folge gewonnen hatte. Der Sieg der Westdeutschen im Finale gilt als einer der größten Überraschungen aller Zeiten und als eine der größten Errungenschaften der deutschen Sportgeschichte. Die westdeutsche Mannschaft bestand aus Amateurspielern, da Deutschland zu dieser Zeit keine Profiliga hatte.Mit zwei Toren im Finale wurde Helmut Boss Rahn zum Helden der FIFA-Weltmeisterschaft 1954. Sechs Minuten vor Wiederanpfiff hatte Rahn den Ball knapp vor der Strafraumgrenze gehalten, ehe er an einem ungarischen Spieler vorbeilief und dann mit seinem schwächeren linken Fuß in die linke untere Ecke schoss. Der Ball pfiff ins gegnerische Netz und Deutschland gewann das Spiel mit 3:2 gegen die scheinbar unschlagbare ungarische Mannschaft.
Dieses Spiel ist in Deutschland bekannt als das Wunder von Bern und es wird allgemein als ein Teil des Wiederaufbaus der deutschen Volksmoral nach dem Weltkrieg gesehen. Die Euphorie, die in Deutschland freigesetzt wurde, war enorm und stärkte das Vertrauen und den Stolz der deutschen Bevölkerung. Westdeutschland ist bis heute das einzige Land, das eine Weltmeisterschaft gewonnen hat, ohne dabei gegen ein außereuropäisches Land gespielt zu haben. Das Weltcupfinale 1954 war der Beginn einer beeindruckenden deutschen Weltcup-Leistung, die sich in zukünftigen Weltmeisterschaften wiederholen sollte.
Ergebnis aus dem Finale
FIFA WM 1954 – die komplette Geschichte des WM Turniers 1954
Die FIFA-Weltmeisterschaft 1954 fand vom 16. Juni bis 4. Juli in der Schweiz statt. Das Turnier stellte eine Reihe von Rekorden für das Toreschießen auf, einschließlich der höchsten durchschnittlichen Torquote pro Spiel. Es war die fünfte FIFA Weltmeisterschaft und die erste Fußballweltmeisterschaft, die im Fernsehen übertragen wurde.
Die erste Spielphase begann mit vier Gruppen und je vier Mannschaften, aus denen zwei Mannschaften in die K.O. Runde vorstießen. Eine kuriose Tatsache war, dass jede Mannschaft nur zwei Gruppenspiele spielte und nur auf zwei von drei Mannschaften traf. Es überrascht nicht, dass das Konzept kritisiert wurde, weil ein Viertelfinale zwischen Ungarn und Brasilien von vornherein als sehr wahrscheinlich galt. Eine weitere interessante Tatsache dieses Formats war, dass in den Viertelfinalen, die Erstplatzierten jeder Gruppe und die Zweitplatzierten jeder Gruppe gegeneinander spielen mussten. In allen darauffolgenden Fußballweltmeisterschaften mussten die Erstplatzierten einer Gruppe gegen die Zweitplatzierten einer anderen Gruppe spielen.
In den Viertelfinal- und Halbfinalspielen, bei denen ein Spiel nach 120 Minuten unentschieden endete, wurde gelost, um den Sieger zu ermitteln. Im Finale wäre dies nur passiert, wenn ein Wiederholungsspiel unentschieden geendet hätte. Die vier Weltcup-Gruppen von 1954 enthielten jeweils genau vier Teams, was zum ersten Mal in der WM-Geschichte geschah. Bei der Weltmeisterschaft 1934 nahmen auch 16 Mannschaften teil, die jedoch nicht in Gruppen aufgeteilt wurden. Die acht gesetzten Teams waren: Österreich, Brasilien, England, Frankreich, Ungarn, Italien, Türkei und Uruguay. Jeweils zwei gesetzte Teams bildeten mit zwei ungesetzten Teams eine Gruppet.
Sechs Städte und sechs Stadien waren Austragungsorte in der Schweiz: Das St. Jakob-Stadion in Basel, das Stadion Wankdorf in Bern, das Stade des Charmilles in Genf, das Olympique de la Pontaise in Lausanne, das Stadio di Cornaredo in Lugano und das Hardturm-Stadion in Zürich. Das Wankdorf-Stadion in Bern hatte Platz für über 64.000 und somit die größte Kapazität und das Finale sollte folglich hier ausgetragen werden.
Das Turnier erreichte mit einer erstaunlichen Anzahl von durchschnittlich 5,38 Toren pro Spiel den höchsten Tordurchschnitt aller Zeiten in einer Weltmeisterschaft. Im Viertelfinale traf Ungarn in einem Spiel gegen Brasilien. Aber der Haupteindruck des Spiels waren nicht die sportlichen Leistungen, sondern die heftigen körperlichen Auseinandersetzungen auf dem Feld. Im Spiel, das später „Battle of Bern“ genannt werden sollte, sah drei rote Karten, Kämpfe an der Seitenlinie nach dem Schlusspfiff und einen Übergriff der Brasilianer auf die ungarischen Spieler in der Kabine des gegnerischen Teams.
Deutschland war zwar seit langem eine der große Fußballnation, aber die Mannschaft der WM 1954 hatte keine Qualifikation und so war der Viertelfinalgewinn gegen Jugoslawien eine große Sensation. Noch überraschender war der 6:1 Sieg gegen Österreich im Halbfinale. Trotz der überragenden Leistung gegen die Österreicher wurde erwartet, dass Deutschland gegen den Favoriten Ungarn im Finale keine Chance haben würde.
Ungarn ging im Finale dann auch mit 2:0 in Führung, doch die starke Moral des deutschen Teams und ungünstiges Wetter – das Spielfeld war matschig und passte nicht zum ungarischen Stil – ermöglichten, was seitdem „Das Wunder von Bern“ genannt wird. Westdeutschland wurde Finalsieger und Gewinner der Fußballweltmeisterschaft, nachdem Ungarn in einem spannenden Finale mit 3:2 geschlagen wurde.