Fußball-WM 2018 ohne englischen Schiedsrichter?

Kein britischer Schiedsrichter wurde ausgewählt, um bei der diesjährigen Weltmeisterschaft in Russland ein Spiel zu leiten. Zum ersten Mal seit 80 Jahren gibt es bei der Weltmeisterschaft keinen einzigen Schiedsrichter aus England, Schottland, Wales oder Nordirland. Nach der WM 1938 wurde die Weltmeisterschaft für zwölf Jahre ausgesetzt, da der Zweite Weltkrieg ausgebrochen war. Seit der Wiederaufnahme der Spiele im Jahr 1950 war jedes Jahr ein britischer Offizieller bei den Weltmeisterschaften mit dabei, mit Ausnahme von diesem Jahr.

Die FIFA kündigte 36 Schiedsrichter für die WM 2018 an, sie stammen aus 35 verschiedenen Ländern und wurden aus allen sechs Fußballverbänden ausgewählt. Hervorstechen die Vereinigten Staaten, sie haben zwei Schiedsrichter auf der Liste. Weitere 63 Schiedsrichter Assistenten stehen aus 51 verschiedenen Ländern auf der Liste, so senden insgesamt 64 Nationen entweder einen Schiedsrichter oder einen Assistenten. Sechs Länder senden beides, einen Schiedsrichter und zwei Assistenten: Argentinien, Deutschland, Iran, die Niederlande, Serbien und Uruguay.

Der einzige britische Name auf der Liste des Kandidatenpools im Sommer 2016 ist der von Mark Clattenburg aus England. Howard Webb war der alleinige britische Offizielle für die beiden Weltmeisterschaften 2010 und 2014. Dieser ist allerdings zurückgetreten. Nach dem Rücktritt von Webb übernahm Clattenburg die Rolle des Chef-Schiedsrichters beim saudi-arabischen Fußballverband im Februar 2017. Da die FIFA der Anfrage des Fußballverbandes, Clattenburg mit einem anderen Offiziellen auszutauschen nicht stattgegeben hat, kann es keinen britischen Schiedsrichter geben. Webb seinerseits ist nun Manager der Vereinigung der Video-Schiedsrichter-Assistenten der Major League in den Vereinigten Staaten. Diese Technologie feiert ihre Premiere während der Weltmeisterschaft diesen Jahres.